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Nils und der steinerne Pfad
Einst bestand ein kleines Dorf aus vielen Gläubigern an Urvan. Beste Schmiedearbeiten von Waffen und Rüstungen waren dort zu bekommen. Doch auch dieses Dorf blieb nicht verschont von dem Bösen.
Ein junger Mann namens Nils wollte immer besser sein als alle anderen. Doch so sehr er sich bemühte, nie war er unter den ersten, welche man aufsuchte, um dort Waren zu kaufen. Dies geschah über viele Monde hinweg. Immer mehr begann der junge Mann zu hassen, so sehr, dass er eines Nachts Besuch bekam.
Wieder einmal lag er im Bett und haderte mit seinem Schicksal. Da tauchte Sulganoth auf und sprach zu ihm: Nun denn, ich helfe dir, der Beste zu werden, doch dafür gehörst du mir. Ohne nachzudenken, stürzte sich der junge Mann auf die Chance und der Pakt ward geschlossen.
Verblendet durch den Einfluss des Dämons wachte er am nächsten Morgen auf und machte sich ans Werk. Der Dämon hielt sein Wort und von da an war niemand mehr besser als Nils. Innerhalb weniger Monate zerstörte er mehreren Schmieden die Existenz, denn niemand mehr kaufte bei den anderen noch etwas ein.
Doch dies genügte Nils nicht, denn die Macht hatte ihn ergriffen und er wollte mehr davon. So brachte er viele Lügen in den Umlauf, wodurch das Dorf sich in zwei Parteien spaltete. Bald schon herrschte ein blutiger Krieg.
Doch aus dies genügte Nils nicht. Eines Nachts, während auf dem Schlachtfeld Mann um Mann starben, rief er Sulganoth an. Er wollte noch mehr Reichtum und Macht. In seinen Wahn vertieft, bemerkte er nicht, dass der Kampflärm um ihn herum aufgehört hatte. Sulganoth jedoch verschwand ohne eines weiteren Wortes. Nils schrie und weinte, fühlte sich verraten, doch es sollte noch schlimmer für ihn kommen. Denn immer mehr Rufe >Paktierer wurden laut. Jene Männer, welche gerade noch gegeneinander kämpften, wanden sich nun alle gegen Nils.
Nils erkannte, dass nun jeder wusste, wer er war und wem er diente. Doch eine Flucht war nicht mehr möglich, denn er wurde gepackt und gefesselt. Was machen wir mit diesem Abschaum? fragte ein alter Mann voller Verachtung. Steinigen! schrie jemand aus der Menge und sofort vielen alle anderen ein. Es wurden Steine herangeschleppt und man stellte sich zu einer Todesallee auf.
Auf Nils Gesicht zeichnete sich Todesangst ab. Doch er wurde getrieben und konnte nicht zurück. Die ersten Steine flogen schon und dazu wüste Beschimpfungen.
Zuerst hörte man die Stimme nicht, denn sie war leise. Doch immer lauter wurde sie, so dass die Einwohner inne hielten. Ein kleiner Junge trat hervor. In diesem Augenblick sind wir wie er. Anstatt ihm die Hand zu reichen, wie Urvan es uns lehrte, wollen wir ihn umbringen. Anstatt ihn auf den rechten Pfad zu bringen, wie wir es aus den Geboten Urvans lernten, verachten wir ihn. Glaubt ihr wirklich, dass Urvan dies möchte? Wir richten über ihn ohne dass er sich verteidigen kann. Ohne das er bereuen kann. So kommt kein Irrgläubiger je wieder auf den rechten Weg. Er wird büßen müssen, doch das ist Aufgabe der Götter. Unsere jedoch ist es, ihn im Namen Urvans wieder auf den richtigen Weg zu verhelfen.
Der kleine Junge ging zu Nils und hielt ihm seine Hand hin. Bist du bereit, zu bereuen und den Pfad der Lichtsieben wiederzufinden? Nils nickte langsam, Tränen rannen über sein Gesicht. Werden sie mir je verzeihen? fragte er verzweifelt. Das alleine werden die Götter entscheiden, wir können dir nur hilfreich zur Seite stehen. Doch wenn dein Wille stark genug ist und deine Worte ehrlich, dann wird es ein beschwerlicher aber kein endloser Weg für dich!
Mehrere Bewohner nickten bei diesen Worten und ließen die Steine fallen. Andere schämten sich und wieder andere gingen einfach fort.
Nils jedoch ging den Weg der Lichtsieben und ehrte Urvan, indem er eine Waffe für ihn schmiedete und ihm zu Ehren im Urvantempel niederlegte. Es war ein beschwerlicher und langer Weg für ihn. Doch mit Hilfe des Jungens und vielen anderen Bewohner und seinem Glauben an Urvan schaffte er es.
(von Tiryara)
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