Wie aus Skashmarron das Räuberschwein wurde

Es regnete in strömen, der Wind peitschte mir eisige Tropfen ins Gesicht. Die Flucht dauerte schon Stunden. Es erschien mir als Ewigkeit seit ich meine letzten Freunde verloren hatte irgendwo hatte ich einen Moment verschnauft, da waren sie fort, weiter auf ihrem Weg, es sollte nicht der meine werden. Irgendein dunkles Schicksal hatte die Finder im Spiel, ich dachte es wäre ein Werk des Vaters, aber eine andere Prüfung stand mir bevor.

Die Blitze zuckten durch die Nacht und erleuchteten die gespenstische Szene eines toten Waldes. Hier und da baumelten Skelette an den Bäumen. „Nett hier“, dachte ich bei mir, „ein guter Platz auch zu sterben, da ist man wenigstens nicht so alleine.“ Aber meine Zeit sollte noch nicht gekommen sein, irgend etwas trieb mich weiter.

Vor mir ragte ein Berg aus dem Boden. Wie in diesem Moment gewachsen tauchte er aus der Dunkelheit auf. So stellte sich mir die Frage, drüber weg, oder drum herum. Leider hatte ich keine Zwerge dabei, somit schied unten durch aus... also drüber weg, der grade Weg war noch immer der kürzeste. Ich war auf halben Weg hochgeklettert, als sich der Stein auf den ich grade mein ganzes Gewicht gelagert hatte nachgab. „Also ich habe nichts von abwärts gesagt!“, aber das tangierte den Berg nicht wirklich, wie ein Insekt schüttelte mich der Fels von seiner Haut. Aber das Ende, die Erlösung war noch immer nicht gekommen. Ich landete mit grossem Rumms in einer Hecke die meinen Sturz auffing. Benommen blieb ich eine Sekunde liegen, „Danke an den Gärtner der das Gebüsch hierhin gesetzt hat, der Mann hat echt ´nen Wunsch frei“

„Kein Mann, aber auf das Angebot komme ich zurück“, oh Heiland, ich musste doch auf den Kopf gestürzt sein, ich hörte Stimmen. „So Berg und jetzt wollen wir doch mal sehen...“ Da erkannte ich hinter den Hecken einen schmalen Pfad. So kam man doch viel einfacher den Berg rauf. Na da hatte der Sturz ja doch noch was gutes gehabt. So schnell wäre ich kaum die Steilwand hochgekommen.

Hinter dem Berg war ich dem Wind wieder voll ausgeliefert. Wie Messer schnitten die feinen Eiskristalle des Schnees in mein Gesicht. Ich lief nicht lange als ich in den kurzen Momenten wo die Blitze das Land erhellten ein Gebäude erkannte. Ich klopfte an die Tür, aber niemand öffnete. Ich hämmerte ans Fenster, aber niemand hörte mich, ich schrie, doch das einzige was geschah war das ich von drinnen eine Stimme hörte: „Heb dich von dannen Pack, ich gebe nichts“

Ich hatte gar eine Energie noch etwas zu entgegnen, so zog ich weiter. Aber nur einige Meter als ich im Schatten ein kleines frierendes Mädchen fand. Ich hatte nichts was ich dem Mädchen geben konnte. Aber das Haus, das hatte wahrlich was zu bieten. Also drehte ich um und hämmerte wieder gegen die Tür. „Sag mal Kerl, hat dir deine Mutter nicht beigebracht, das Eigentum auch Verantwortung heisst?“, keine Antwort. „Also gut, dann werde ich dir jetzt mal deine neue Eigentschaft als Wohltäter erklären!“, mit grossem Krach flog die Tür in den Raum und nach kurzer Diskussion entschied er sich mit ein paar Dingen zum Überleben das Weite zu suchen.

Ich ging nach draussen und holte das Mädchen, nur mehr ein zitterndes und bewusstloses Bündel und trug es ins Warme. Die Schwäche trieb mir die Tränen ins Gesicht. Langsam wurde der Abend wirklich zu viel. Als das Mädchen zu sich kam bemerkte ich nur noch ihr entsetztes Gesicht als es dunkel wurde um mich.

„Nun du hast mich nicht enttäuscht Skashmarron. Drei Prüfungen hast du bestanden. Im Angesicht des Todes hast du deinen Humor nicht verloren, in der Niederlage sahst du die Chance und für das Wohl anderer hast du gekämpft und dein gutes Herz bewiesen. Deine Freunde brauchen dich. Aber du hast zuviel des Guten getan, ich hatte nicht erwartet, dass du dein Leben für das Mädchen gibst.

Meine Macht ist nicht gross derzeit, der Wald stirbt, ich habe versagt. Räuberlein braucht dich. Ihr Feuer brennt zu hoch, zu schnell ist sie wütend. Ich brauche dich im Wald. Aber nun bist du tot und meine Hoffnung schwindet. Zerstörung und Raub ist nicht alles auch Aufbau und Schutz sind wichtig. Aber meine Macht reicht nicht aus deinen Körper wiederzubeleben.“

„Räuberlein? Sie und die anderen Leben? Es muss einen Weg geben!“

„Nein, ich habe versagt junger Freund. Die Herrin des Waldes, die Gebieterin über Wald, Pflanze und Tier ist zu schwach grade um das zu ändern brauchte ich die Räuber“

„Hmmh du sagtest du kannst meinen Körper nicht in die nächste Welt senden, aber mein Geist?“

„Was willst du werden, eine Spukgestalt, eine Fantasie in fremden Köpfen? Wobei ich könnte deinen Geist in ein Tier bannen. Aber welches Tier willst du sein.“

„Bring mich in das Tier, das am nächsten zu meinen Gefährten ist.“

„Wie du willst, somit löse dich von deiner Person Skashmarron, du wirst ewin anderer sein. Mögest du erfolgreich sein“

Mir schoss noch der Gedanke durch den Kopf, was ist wenn das nächste Tier an der Herrin eine Ameise ist, als ich erwachte. Ich öffnete die Augen nur um ein Messer zu sehen welches sich meiner Kehle näherte: „OINK, Viper pack das Teil weg...“ Erschreckt sah mich der grosse Krieger an. „Mmmhh... sprechende Säue sind sicher besonders lecker“ „Nix ist Totem, vergiss es – AHHH Herrrin, rette dein Schwein“

Die Herrin schaute etwas verwundert. Dann aber sprach sie „Viper, Totem, haltet ein. Das ist die letzte Reserve der Räuber. Dieses Schwein gehört nur mir persönlich, auf ewig. Das ist unser Maskottchen, unser Räuberschwein."

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